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Die Leber ist das zentrale Stoffwechselorgan im Körper des Pferdes und übernimmt lebenswichtige Funktionen im Organismus. Als größte Drüse des Körpers arbeitet sie unermüdlich an der Entgiftung, der Verarbeitung von Nährstoffen und der Produktion wichtiger Proteine. Wenn dieses komplexe Organ erkrankt, kann dies weitreichende Folgen für die Gesundheit des Pferdes haben. Umso wichtiger ist es für Pferdehalter und Tierärzte, die verschiedenen Anzeichen einer Lebererkrankung frühzeitig zu erkennen und richtig zu deuten.
Die besondere Bedeutung der Leber für den Pferdekörper
Die Pferdeleber ist ein faszinierendes Organ, das bei einem erwachsenen Pferd etwa 5-6 Kilogramm wiegt und damit eines der größten Organe im Pferdekörper darstellt. Sie liegt im rechten oberen Bereich der Bauchhöhle, direkt hinter dem Zwerchfell. Was die Leber besonders macht, ist ihre enorme Regenerationsfähigkeit – sie kann sich selbst nach erheblichen Schädigungen wieder erholen, solange ihre Grundstruktur erhalten bleibt. Diese Regenerationsfähigkeit ist gleichzeitig Segen und Fluch, denn sie führt dazu, dass Lebererkrankungen oft erst sehr spät erkannt werden.
Im gesunden Zustand erfüllt die Leber über 500 verschiedene Funktionen im Körper. Sie fungiert als zentrale Entgiftungsstation, wandelt Nährstoffe um, produziert lebenswichtige Proteine und speichert wichtige Vitamine und Spurenelemente. Besonders bedeutsam ist ihre Rolle bei der Verarbeitung von Giftstoffen, die über die Nahrung oder die Umwelt in den Körper gelangen. Die Leber filtert diese Stoffe aus dem Blut und macht sie unschädlich.
Erste Warnsignale erkennen
Die frühe Erkennung von Leberproblemen wird dadurch erschwert, dass die ersten Symptome oft unspezifisch sind und leicht mit anderen Erkrankungen verwechselt werden können. Häufig fallen Pferdebesitzern zunächst subtile Verhaltensänderungen auf. Das sonst so lebhafte Pferd wirkt müde und teilnahmslos, zeigt weniger Interesse an seiner Umgebung oder reagiert verzögert auf gewohnte Kommandos. Diese Lethargie entsteht durch die verminderte Entgiftungsleistung der Leber, wodurch sich Stoffwechselprodukte im Körper ansammeln können, die das Nervensystem beeinflussen.
Ein besonders charakteristisches Merkmal für Leberprobleme ist die Gelbfärbung (Ikterus) der Schleimhäute. Diese entwickelt sich allerdings meist erst, wenn bereits ein erheblicher Teil der Leberfunktion beeinträchtigt ist. Die Gelbfärbung entsteht durch die Anreicherung von Bilirubin im Blut, einem Abbauprodukt roter Blutkörperchen, das normalerweise von der Leber verarbeitet und über die Galle ausgeschieden wird. Besonders gut lässt sich die Verfärbung an den Schleimhäuten im Maul, an den Augen und an der Innenseite der Lippen beobachten.
Hautveränderungen als wichtiger Indikator
Eine weitere wichtige Gruppe von Symptomen betrifft die Haut und das Fell des Pferdes. Bei Leberproblemen verliert das Fell oft seinen natürlichen Glanz und wird stumpf und struppig. Dies liegt daran, dass die Leber eine wichtige Rolle im Protein- und Fettstoffwechsel spielt, der für die Fellqualität mitverantwortlich ist. Besonders auffällig ist die erhöhte Lichtempfindlichkeit der Haut, die bei Leberproblemen auftreten kann. Diese Photosensibilität führt dazu, dass vor allem unpigmentierte Hautbereiche sehr empfindlich auf Sonnenlicht reagieren. Es können sich Rötungen, Schwellungen und sogar schmerzhafte Blasen entwickeln.
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Verdauungsprobleme als Warnsignal
Die enge Verbindung zwischen Leber und Verdauungssystem zeigt sich in verschiedenen Symptomen. Viele Pferde mit Leberproblemen entwickeln einen unregelmäßigen Appetit. Sie fressen mal mehr, mal weniger, werden wählerisch oder verweigern zeitweise ganz die Futteraufnahme. Trotz normaler oder sogar erhöhter Futteraufnahme können die Pferde an Gewicht verlieren, da die Leber die aufgenommenen Nährstoffe nicht mehr optimal verarbeiten kann.
Auch Koliken können im Zusammenhang mit Leberproblemen auftreten. Diese sind meist mild bis mittelschwer ausgeprägt und äußern sich durch Unruhe, Scharren und gelegentliches Umschauen zum Bauch. Die Koliksymptome entstehen durch die gestörte Verdauung und die veränderte Zusammensetzung der Gallenflüssigkeit, die für die Fettverdauung wichtig ist.
Neurologische Symptome bei fortgeschrittener Erkrankung
Mit zunehmender Leberschädigung können auch neurologische Symptome auftreten. Diese reichen von leichten Koordinationsstörungen bis hin zu deutlichen Verhaltensänderungen. Manche Pferde zeigen einen schwankenden Gang, stolpern häufiger oder haben Schwierigkeiten beim Wenden. In schweren Fällen kann es zu einem sogenannten hepatischen Enzephalopathie kommen – einer Funktionsstörung des Gehirns, die durch die verminderte Entgiftungsleistung der Leber verursacht wird.
Betroffene Pferde können dann desorientiert wirken, gegen Wände drücken oder ziellos umherwandern. Diese Symptome entstehen dadurch, dass die geschädigte Leber Giftstoffe wie Ammoniak nicht mehr ausreichend aus dem Blut filtern kann, die dann ins Gehirn gelangen und dort ihre schädliche Wirkung entfalten.
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Stoffwechselstörungen und ihre Auswirkungen
Eine gestörte Leberfunktion hat weitreichende Auswirkungen auf den gesamten Stoffwechsel des Pferdes. Die Leber ist maßgeblich an der Regulation des Blutzuckerspiegels beteiligt. Bei Leberproblemen kann diese Regulation gestört sein, was zu Energiemangel und Leistungseinbußen führt. Auch die Produktion von Gerinnungsfaktoren kann beeinträchtigt sein, was sich in einer erhöhten Blutungsneigung äußert.
Ein weiteres typisches Merkmal von Leberproblemen ist die Bildung von Ödemen, also Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe. Diese treten besonders häufig an der Unterbrust und am Bauch auf. Die Ödeme entstehen durch einen Mangel an Proteinen, die normalerweise von der Leber produziert werden und wichtig für den Flüssigkeitshaushalt im Körper sind.
Labordiagnostik als wichtiges Diagnostikum
Die eindeutige Diagnose einer Lebererkrankung erfolgt durch die Bestimmung verschiedener Blutwerte. Dabei spielen vor allem die leberspezifischen Enzyme eine wichtige Rolle. Die Gamma-Glutamyltransferase (GGT) ist beispielsweise ein sehr sensitiver Marker für Leberschäden beim Pferd. Auch die Glutamatdehydrogenase (GLDH) und die Aspartat-Aminotransferase (AST) geben wichtige Hinweise auf den Zustand der Leber.
Der Gallenfarbstoff Bilirubin im Blut kann ebenfalls erhöht sein und ist für die typische Gelbfärbung der Schleimhäute verantwortlich. Bei fortgeschrittenen Leberproblemen können auch die Gerinnungswerte verändert sein, da die Leber wichtige Gerinnungsfaktoren produziert.
Ursachen von Leberproblemen
Die Ursachen für Lebererkrankungen beim Pferd sind vielfältig. Häufig spielen Giftstoffe eine wichtige Rolle, die über die Nahrung aufgenommen werden. Besonders gefährlich sind verschiedene Kreuzkrautarten, die auf Weiden wachsen können. Diese Pflanzen enthalten giftige Pyrrolizidinalkaloide, die die Leber nachhaltig schädigen können. Auch verschimmeltes Futter kann durch die enthaltenen Mykotoxine zu Leberschäden führen.
Infektionen mit Viren oder Bakterien können ebenfalls die Leber schädigen. Dabei kann die Leber entweder direkt betroffen sein oder im Rahmen einer systemischen Erkrankung in Mitleidenschaft gezogen werden. Auch bestimmte Medikamente können bei längerer Anwendung oder Überdosierung die Leber belasten.
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Prävention und Schutzmaßnahmen
Der beste Schutz vor Leberproblemen ist die Vermeidung schädlicher Einflüsse. Dazu gehört in erster Linie die Kontrolle der Weiden auf giftige Pflanzen und die Verwendung von qualitativ hochwertigem, einwandfreiem Futter. Eine regelmäßige Weidepflege und die sachgerechte Lagerung von Heu und Kraftfutter sind dabei von großer Bedeutung.
Auch ein durchdachtes Entwurmungsmanagement und regelmäßige tierärztliche Kontrollen tragen dazu bei, die Lebergesundheit zu erhalten. Bei der Verwendung von Medikamenten sollte immer auf die korrekte Dosierung geachtet werden, und lebertoxische Medikamente sollten nur nach strenger Indikationsstellung eingesetzt werden.
Maßnahmen im Verdachtsfall
Wenn der Verdacht auf ein Leberproblem besteht, ist schnelles Handeln gefragt. Der erste Schritt sollte immer die Kontaktaufnahme mit dem Tierarzt sein. Bis zu dessen Eintreffen sollte das Pferd keinen weiteren Belastungen ausgesetzt werden. Eine genaue Dokumentation der beobachteten Symptome kann dem Tierarzt wichtige Hinweise geben.
Die Prognose von Lebererkrankungen hängt stark vom Zeitpunkt der Erkennung und der Grundursache ab. Je früher das Problem erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Dank der ausgeprägten Regenerationsfähigkeit der Leber können sich viele Pferde von einer Leberschädigung erholen, wenn die Ursache rechtzeitig erkannt und behandelt wird.
Schlussfolgerung
Die frühzeitige Erkennung von Leberproblemen beim Pferd erfordert ein geschultes Auge und gute Beobachtungsgabe. Die Symptome können zunächst sehr subtil sein und entwickeln sich oft schleichend. Regelmäßige Kontrollen des Allgemeinbefindens, des Appetits und des äußeren Erscheinungsbildes helfen dabei, Veränderungen frühzeitig zu bemerken. Im Zweifelsfall sollte immer ein Tierarzt zu Rate gezogen werden, denn nur durch eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung können schwerwiegende Folgeschäden vermieden werden.
Die Gesunderhaltung der Leber sollte für jeden Pferdehalter ein wichtiges Anliegen sein. Durch vorausschauendes Management, gute Weidepflege und die Verwendung von qualitativ hochwertigem Futter kann das Risiko für Lebererkrankungen deutlich reduziert werden. Die regelmäßige tierärztliche Kontrolle ergänzt diese präventiven Maßnahmen und trägt dazu bei, die Lebergesundheit des Pferdes langfristig zu erhalten.
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