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Purpura Haemorrhagica bei Pferden – Ursachen, Symptome, Behandlung und Prävention
Einleitung
Purpura haemorrhagica ist eine schwere, immunvermittelte Erkrankung bei Pferden, die als Komplikation nach einer Druse-Infektion oder anderen bakteriellen Erkrankungen auftreten kann. Sie ist gekennzeichnet durch Blutgefäßentzündungen, starke Schwellungen und innere Blutungen, die unbehandelt lebensbedrohlich sein können.
Da Purpura haemorrhagica häufig nach einer überstandenen Druse-Infektion auftritt, ist es für Pferdebesitzer essenziell, die Symptome frühzeitig zu erkennen und schnell zu handeln.
In diesem Beitrag erfährst du alles über die Ursachen, Symptome, Diagnose, Behandlung und Vorbeugung dieser gefährlichen Erkrankung.
Was ist Purpura Haemorrhagica?
Purpura haemorrhagica ist eine autoimmune Vaskulitis – eine Entzündung der Blutgefäße, die durch eine überschießende Immunreaktion auf eine vorhergehende Infektion (häufig Druse) ausgelöst wird.
Das Immunsystem bildet Antikörper gegen das Bakterium Streptococcus equi. In einigen Fällen attackieren diese Antikörper jedoch versehentlich die eigenen Blutgefäße des Pferdes, was zu schweren Entzündungen, Schwellungen und Blutungen führt.
Ursachen und Auslöser von Purpura Haemorrhagica
Die Hauptursache ist eine Überreaktion des Immunsystems, meist nach einer Infektion mit:
Streptococcus equi (Druse)
Streptococcus zooepidemicus (Atemwegsinfektionen, Wunden)
Andere bakterielle Erkrankungen oder Impfungen
Pferde, die sich von Druse oder einer anderen Infektion erholen, haben ein höheres Risiko, wenn ihr Immunsystem überreagiert.
Symptome von Purpura Haemorrhagica
Die Symptome treten oft 1 bis 4 Wochen nach einer Infektion oder Impfung auf.
Frühe Symptome
Plötzliche, schmerzhafte Schwellungen an Beinen, Bauch, Kopf und Hals
Rötung und warme Hautstellen durch Entzündung der Blutgefäße
Allgemeine Abgeschlagenheit, Fieber
Fortgeschrittene Symptome
Schwere Ödeme (Wassereinlagerungen) – Besonders an den Beinen und der Unterseite des Bauches
Blutungen in Haut, Schleimhäuten und Organen – Sichtbar als rote bis lilafarbene Flecken (Purpura) auf der Haut
Steifer Gang und Unfähigkeit, sich zu bewegen
Schwierigkeiten beim Atmen, Husten oder Nasenausfluss – Falls die Atemwege betroffen sind
Kollaps oder Organschäden – In schweren Fällen
Lebensgefahr besteht, wenn innere Organe betroffen sind! Besonders gefährlich sind Blutungen in Lunge, Darm oder Herzmuskel.
Diagnose von Purpura Haemorrhagica
Da diese Erkrankung schnell lebensbedrohlich werden kann, sollte bereits bei den ersten Symptomen eine tierärztliche Untersuchung erfolgen.
Wichtige Diagnosemethoden:
Blutuntersuchung – Zeigt erhöhte Entzündungswerte, Antikörper gegen Streptococcus equi
Hautbiopsie – Zur Bestätigung einer vaskulären Entzündung
Ultraschall/Röntgen – Falls innere Blutungen oder Ödeme vermutet werden
Die Diagnose basiert auf einer Kombination aus Krankengeschichte (Druse-Infektion), klinischen Symptomen und Labortests.
Behandlung von Purpura Haemorrhagica
Die Behandlung muss sofort beginnen, um schwere Organschäden oder den Tod zu verhindern.
1. Entzündungshemmung und Immunsuppression
Kortikosteroide (z. B. Dexamethason, Prednisolon) – Um die überschießende Immunreaktion zu stoppen
Nichtsteroidale Entzündungshemmer (NSAIDs) – Zur Schmerzlinderung
2. Flüssigkeits- und Kreislauftherapie
Intravenöse Infusionen, um den Kreislauf zu stabilisieren
Bluttransfusionen, falls starke Blutungen vorliegen
3. Behandlung der Schwellungen & Ödeme
Bewegungstherapie & Bandagen, um Lymphstauungen zu reduzieren
Diuretika (harntreibende Medikamente), um überschüssige Flüssigkeit aus dem Gewebe zu entfernen
4. Antibiotika bei bakterieller Infektion
Falls noch eine aktive Infektion vorliegt, kann eine Antibiotikatherapie notwendig sein.
Wie lange dauert die Heilung?
- Leichte Fälle: Können sich innerhalb von 2-3 Wochen erholen.
- Schwere Fälle: Können Monate dauern, vor allem wenn Organe betroffen sind.
- Tödliche Verläufe: Bei schweren inneren Blutungen oder Multiorganversagen.
Eine schnelle Diagnose und intensive Behandlung sind entscheidend für die Überlebenschancen!
Vorbeugung von Purpura Haemorrhagica
Da diese Erkrankung meist nach Druse oder anderen Infektionen auftritt, ist Vorbeugung entscheidend.
1. Kontrollierte Druse-Impfung
- Pferde mit hohem Risiko (Turnierpferde, Zuchtpferde) sollten mit Vorsicht geimpft werden, da die Impfung selbst in seltenen Fällen eine Immunreaktion auslösen kann.
2. Langsame Erholung nach einer Druse-Infektion
- Pferde sollten nach einer Druse-Infektion nicht zu schnell belastet werden.
- Stress reduzieren, um das Immunsystem nicht zu überfordern.
3. Regelmäßige Blutkontrollen nach einer Druse-Infektion
- Überprüfung der Antikörperwerte, um ein Risiko für Purpura haemorrhagica frühzeitig zu erkennen.
Fazit – So schützt du dein Pferd!
Purpura haemorrhagica ist eine lebensbedrohliche Komplikation nach Druse oder anderen Infektionen.
Die ersten Anzeichen sind Fieber, Schwellungen und Blutungen unter der Haut.
Eine sofortige Behandlung mit Kortikosteroiden und Flüssigkeitstherapie kann Leben retten.
Pferde, die Druse überstanden haben, sollten genau beobachtet und langsam wieder aufgebaut werden.
Regelmäßige Bluttests helfen, Risikopferde frühzeitig zu erkennen.
Ein frühzeitiges Eingreifen kann Langzeitschäden verhindern und die Überlebenschancen maximieren.
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