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Bastarddruse bei Pferden – Ursachen, Symptome, Behandlung und Prävention
Einleitung
Bastarddruse ist eine schwere und oft tödliche Komplikation der Druse, bei der sich die Bakterien Streptococcus equi nicht nur in den Lymphknoten des Kopfbereichs, sondern auch in den inneren Organen und anderen Geweben ausbreiten.
Diese Form der Druse ist besonders gefährlich, da die Abszesse tief im Körper liegen, oft erst spät entdeckt werden und schwierig zu behandeln sind.
In diesem Artikel erfährst du alles über Ursachen, Symptome, Diagnose, Behandlung und Prävention der Bastarddruse, um dein Pferd bestmöglich zu schützen.
Was ist Bastarddruse?
Während die klassische Druse meist auf die Lymphknoten im Kopfbereich beschränkt bleibt, handelt es sich bei der Bastarddruse um eine systemische Infektion, die sich über die Blutbahn im gesamten Körper ausbreiten kann.
Die Krankheit ist seltener als normale Druse, aber deutlich gefährlicher, da sie schwer zu diagnostizieren ist und zu schweren Organabszessen und Multiorganversagen führen kann.
Ursachen der Bastarddruse
1. Unvollständige Immunabwehr gegen Druse
Pferde, die eine ungenügende Immunantwort gegen die Druse entwickeln, können die Infektion nicht lokal begrenzen.
Dies führt dazu, dass sich Streptococcus equi über das Blut- und Lymphsystem im Körper verteilt.
2. Frühe oder falsche Antibiotikatherapie bei Druse
Werden Antibiotika zu früh in der Krankheitsphase verabreicht, bevor sich die Lymphknoten-Abszesse öffnen, kann das Bakterium in den Blutkreislauf gelangen.
Dadurch wird eine systemische Infektion begünstigt, anstatt die Bakterien lokal zu bekämpfen.
3. Geschwächtes Immunsystem
Besonders Fohlen, alte Pferde oder bereits kranke Pferde sind anfällig für Bastarddruse.
Stress, schlechte Haltungsbedingungen oder Mangelernährung erhöhen das Risiko.
Symptome der Bastarddruse bei Pferden
Die Symptome sind oft schwer zu erkennen, da die Infektion tief im Körper abläuft. Je nach betroffenem Organ können unterschiedliche Symptome auftreten.
Allgemeine Symptome
Fieber (über 39,5°C), Abgeschlagenheit
Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust
Immer wiederkehrende Krankheitsschübe
Organ- und ortsspezifische Symptome
Lunge betroffen → Chronischer Husten, Atemnot
Darm betroffen → Kolikartige Symptome, Durchfall
Leber betroffen → Gelbfärbung der Schleimhäute (Gelbsucht)
Gehirn betroffen → Neurologische Symptome wie Koordinationsprobleme oder Krämpfe
Haut betroffen → Abszesse in Muskulatur oder unter der Haut
Da sich die Abszesse in den inneren Organen befinden, werden sie oft erst erkannt, wenn es zu schwerwiegenden Problemen kommt!
Diagnose der Bastarddruse
Da Bastarddruse schwer zu erkennen ist, sind umfassende Tests erforderlich:
Blutuntersuchung:
Erhöhte Entzündungswerte (Leukozyten, Fibrinogen, Serum-Amyloid A)
Oft eine chronische, schubweise verlaufende Entzündung
Ultraschall & Röntgen:
Nachweis von Abszessen in der Lunge, Leber oder anderen Organen
Endoskopie:
Untersuchung der Luftsäcke auf eitrige Abszesse
Bakterielle Kultur und PCR-Test:
Nachweis von Streptococcus equi im Blut oder Abszessflüssigkeit
Frühzeitige Diagnose ist entscheidend, um eine gezielte Therapie einzuleiten!
Behandlung der Bastarddruse
Bastarddruse ist schwierig zu behandeln, da die Abszesse in den Organen nicht einfach geöffnet und entleert werden können, wie es bei normalen Druse-Infektionen möglich ist.
1. Langfristige Antibiotikatherapie
Langzeitantibiotika (z. B. Penicillin, Trimethoprim-Sulfa, Rifampin) über mehrere Wochen oder Monate
Oft intravenöse Verabreichung nötig, um tiefsitzende Abszesse zu erreichen
2. Entzündungshemmende Therapie
NSAIDs (z. B. Flunixin, Phenylbutazon) zur Kontrolle von Entzündungen und Schmerzen
3. Chirurgische Entfernung der Abszesse (falls möglich)
Bei Haut- oder Muskelläsionen können Abszesse entleert werden
Tiefliegende Organabszesse sind meist nicht operierbar
4. Unterstützende Therapie
Flüssigkeitszufuhr (Infusionen) bei stark geschwächten Pferden
Immunstärkung durch hochwertige Fütterung (Vitamin C, E, Zink)
Die Heilung kann Monate dauern und in schweren Fällen tödlich enden.
Prognose – Überlebenschancen bei Bastarddruse
Die Prognose hängt von mehreren Faktoren ab:
Frühe Diagnose & intensive Behandlung → 50-70 % Überlebenschance
Späte Diagnose & weit verbreitete Abszesse → Schlechte Prognose
Organschäden oder Multiorganversagen → Oft tödlicher Verlauf
Einige Pferde können sich vollständig erholen, andere haben lebenslange Probleme mit der Lunge oder dem Immunsystem.
Vorbeugung von Bastarddruse
Da Bastarddruse aus einer normalen Druse-Infektion entstehen kann, sind folgende Maßnahmen wichtig:
1. Richtiges Management einer Druse-Infektion
Keine Antibiotika in der Frühphase der Druse, da dies die Bastarddruse begünstigen kann.
Infizierte Pferde isolieren, um weitere Ausbreitung zu verhindern.
2. Stärkung des Immunsystems
Gute Stallhygiene, stressfreie Umgebung und hochwertige Fütterung.
Regelmäßige Gesundheitschecks, besonders nach einer überstandenen Druse-Infektion.
3. Überwachung nach einer Druse-Infektion
Pferde, die Druse hatten, sollten mindestens 6 Wochen nach der Genesung überwacht werden.
Bei ungeklärten Fieberschüben oder Abmagerung frühzeitig Tierarzt konsultieren.
Fazit – So schützt du dein Pferd vor Bastarddruse!
Bastarddruse ist eine gefährliche Komplikation der Druse, die oft tödlich verläuft.
Die ersten Anzeichen sind Fieber, Abgeschlagenheit und Organprobleme.
Eine schnelle Diagnose mit Bluttests, Ultraschall und Röntgen ist entscheidend.
Die Behandlung ist langwierig und erfordert Antibiotika über Wochen oder Monate.
Gute Stallhygiene und ein starkes Immunsystem helfen, das Risiko zu reduzieren.
Wenn dein Pferd nach einer Druse-Infektion unerklärlich krank bleibt, lass es sofort untersuchen!
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