Der richtige Reitersitz ist von entscheidender Bedeutung für das Wohlbefinden sowohl des Reiters als auch des Pferdes. Ein guter Sitz sorgt nicht nur für mehr Komfort, sondern beeinflusst auch die Kommunikation zwischen Pferd und Reiter. Die biomechanische Expertin Daniela Rahn hat einige erstaunlich einfache Tipps, um eingefahrene Sitz-Muster aufzulösen und den Reitersitz zu optimieren.

Warum der Reitersitz so wichtig ist

Ein korrekter Reitersitz hat Auswirkungen auf die gesamte Reitkultur und die Leistung des Pferdes. Wenn der Reiter im Sattel sitzt, beeinflusst seine Körperhaltung, wie das Pferd sich bewegt. Ein unausgeglichener Sitz kann das Pferd stören und seine Bewegungen behindern.

Einfluss auf das Pferd

Wenn der Reiter nicht richtig sitzt, kann dies zu Verspannungen und Ungleichgewicht beim Pferd führen. Dies beeinträchtigt nicht nur die Leistung des Pferdes, sondern kann auch zu langfristigen gesundheitlichen Problemen führen. Häufige Probleme sind zum Beispiel:

• Muskelverspannungen
• Unregelmäßiger Gang
• Fehlstellungen

Indem Reiter an ihrem Sitz arbeiten, tragen sie zur Gesundheit und zum Wohlbefinden ihrer Pferde bei.

Einfluss auf den Reiter

Ein schlechter Sitz ist nicht nur nachteilig für das Pferd, sondern kann auch dem Reiter schaden. Die falsche Sitzposition kann Rückenschmerzen, Nackenverspannungen und andere körperliche Beschwerden hervorrufen. Ein gesunder, stabiler Sitz führt zu mehr Komfort und Spaß beim Reiten.

Einfache Tipps zur Verbesserung des Reitersitzes

1. Auf die Atmung achten

Eine bewusste Atmung ist fundamental für einen guten Sitz. Die Atmung hilft, den Körper zu entspannen und Verspannungen zu lösen. Hier sind einige Schritte, die Sie beachten sollten:

• Tiefe Atmung: Üben Sie das tiefe Einatmen durch den Bauch, um Verspannungen abzubauen.
• Rhythmus finden: Versuchen Sie, Ihre Atmung mit den Bewegungen des Pferdes in Einklang zu bringen. Dies hilft, Ihren Körper flexibel und weich zu halten.

2. Die Beinhaltung optimieren

Die Position Ihrer Beine hat einen direkten Einfluss auf Ihren Sitz. Achten Sie auf Folgendes:

• Schenkel anpassen: Halten Sie Ihre Schenkel eng am Pferdekörper, um das Gleichgewicht zu verbessern.
• Füße locker lassen: Ihre Füße sollten nicht zu fest in den Steigbügeln stehen. Versuchen Sie, eine gewisse Flexibilität im Fußgelenk zuzulassen.

3. Die Position des Oberkörpers

Die richtige Haltung des Oberkörpers ist entscheidend für einen harmonischen Sitz:

• Aufrecht sitzen: Achten Sie darauf, dass Ihr Oberkörper aufrecht ist, ohne sich steif zu machen.
• Schultern zurückziehen: Ziehen Sie die Schultern leicht zurück und entspannen Sie sie. Vermeiden Sie es, sie hochzuziehen.

4. Der Kopf und die Blickrichtung

Die Ausrichtung Ihres Kopfes und Ihrer Augen kann ebenfalls einen großen Einfluss auf den Sitz haben:

• Geradeaus schauen: Schauen Sie immer in die Richtung, in die Sie reiten möchten. Dies hilft Ihnen, Ihre Balance zu halten.
• Kopf nicht überstrecken: Achten Sie darauf, den Kopf nicht nach vorne zu strecken. Halten Sie ihn in einer neutralen Position.

5. Regelmäßige Selbstreflexion

Eine kontinuierliche Selbstreflexion ist entscheidend für die Verbesserung des Reitersitzes:

• Videoanalyse: Nehmen Sie sich beim Reiten auf Video auf, um Ihre Körperhaltung und Bewegungen zu analysieren.
• Feedback einholen: Fragen Sie Trainer oder erfahrene Reiter um Rat. Oft können Außenstehende Dinge wahrnehmen, die Ihnen nicht auffallen.

Übungen zur Verbesserung des Reitersitzes

Es gibt viele spezifische Übungen, die helfen können, den Reitersitz zu verbessern. Hier sind einige davon:

Dehnübungen

Dehnübungen sind eine hervorragende Möglichkeit, die Flexibilität zu erhöhen und Verspannungen zu lösen. Konzentrieren Sie sich dabei auf Beine, Hüfte und Rücken.

• Hüftdehnung: Setzen Sie sich im Sattel und ziehen Sie ein Bein nach außen, während das andere eng am Pferd bleibt.
• Rückenstrecker: Im Stand auf dem Boden versuchen Sie, den Oberkörper abwechselnd nach vorne und zur Seite zu beugen, um die Rückenmuskulatur zu dehnen.

Balance-Übungen

Ein guter Gleichgewichtssinn ist für den Reitersitz unerlässlich.

• Einbeinige Standübungen: Üben Sie das Stehen auf einem Bein, um das Gleichgewicht zu verbessern. Dies kann auch mit geschlossenen Augen durchgeführt werden.
• Stuhlhaltung: Versuchen Sie, sich mit dem Rücken an eine Wand zu lehnen und die Hände seitlich an die Wand zu drücken, um Stabilität zu trainieren.

Kräftigungsübungen

Zusätzlich zu Dehn- und Balanceübungen sind Kräftigungsübungen wichtig für einen stabilen Sitz.

• Rumpfkräftigung: Planking oder andere Übungen zur Stärkung der Rumpfmuskulatur sind ideal für die Stützung des Oberkörpers.
• Beinübungen: Kniebeugen oder Ausfallschritte helfen, die Beinmuskulatur zu kräftigen und die Beinhaltung zu stabilisieren.

Fazit: Der Weg zu einem besseren Reitersitz

Der richtige Reitersitz ist essenziell für das Wohlbefinden von Reiter und Pferd. Es erfordert jedoch Zeit, Geduld und regelmäßige Übung, um eingefahrene Muster zu durchbrechen und einen gesunden Sitz zu erreichen. Durch das Bewusstsein für die eigene Körperhaltung, gezielte Übungen und das Einholen von Feedback können Reiter erhebliche Fortschritte erzielen.

Indem Sie an Ihrem Sitz arbeiten, fördern Sie nicht nur Ihre eigene Gesundheit, sondern tragen auch zur Leistungsfähigkeit und zum Wohlbefinden Ihres Pferdes bei. Experimentieren Sie mit den obigen Tipps und Übungen und beobachten Sie, wie sich Ihr Reitersitz und Ihre Beziehung zu Ihrem Pferd verbessern. Ein guter Reitersitz ist schließlich eine Investition in eine harmonische Partnerschaft, die sowohl Spaß als auch Erfolg im Sattel verspricht.

Lassen Sie den passenden Reitersitz zur Grundlage Ihres Reiterlebnisses werden.