Multinoduläre Pulmonale Fibrose (MPF) bei Pferden
Multinoduläre Pulmonale Fibrose (MPF) ist eine chronische und progressive Lungenerkrankung bei Pferden, die durch das Auftreten von narbenartigem Gewebe in der Lunge gekennzeichnet ist. Diese Erkrankung wird häufig mit dem Equinen Herpesvirus Typ 5 (EHV-5) in Verbindung gebracht. Hier sind die wichtigsten Informationen über MPF verständlich dargestellt:
Was passiert in der Lunge bei MPF?
Bei MPF kommt es zur Bildung von mehreren kleinen, knotenartigen Strukturen in der Lunge, die aus fibrotischem Gewebe bestehen. Diese Knötchen stören die normale Lungenfunktion erheblich. Die Fibrose führt zu einer Versteifung des Lungengewebes, was die Ausdehnung und das Zusammenziehen der Lunge behindert und somit den Gasaustausch (Aufnahme von Sauerstoff und Abgabe von Kohlendioxid) erschwert.
Es gibt zwei Formen von MPF:
- Diskrete Form: Noduläre Strukturen können klein bis sehr groß sein (bis zu 6,5 cm) und sind klar im Lungengewebe abgegrenzt.
- Diffuse Form: Die Knötchen sind kleiner und weit über die Lunge verteilt.
Symptome der MPF
Die Krankheit zeigt sich durch verschiedene Symptome, die auf die beeinträchtigte Lungenfunktion zurückzuführen sind:
- Atemnot (Dyspnoe): Betroffene Pferde haben Schwierigkeiten beim Atmen, besonders bei körperlicher Anstrengung.
- Husten: Ein chronischer, oft unproduktiver Husten ist häufig.
- Gewichtsverlust: Pferde verlieren an Gewicht, da die chronische Krankheit ihren Allgemeinzustand schwächt.
- Leistungsabfall: Pferde zeigen eine deutlich reduzierte Leistungsfähigkeit.
- Fieber: Nicht immer vorhanden und daher kein zuverlässiger Indikator für MPF.
Diagnose
Die Diagnose von MPF ist oft komplex und erfordert mehrere Schritte:
- Klinische Untersuchung: Der Tierarzt untersucht das Pferd auf sichtbare Symptome wie Husten und Atemnot.
- Bildgebende Verfahren: Röntgen- und Ultraschalluntersuchungen der Lunge können knotenartige Veränderungen zeigen.
- Lungenbiopsie: Eine Gewebeprobe aus der Lunge kann die Diagnose bestätigen, indem sie das Vorhandensein von fibrotischem Gewebe zeigt.
- PCR-Test: Ein Test auf EHV-5 kann helfen, die virale Ursache der Krankheit zu identifizieren.
Behandlung
Es gibt noch keine Heilung für MPF, aber die Behandlung zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen:
- Kortikosteroide: Medikamente wie Prednison oder Dexamethason werden verwendet, um die Entzündung in der Lunge zu reduzieren.
- Bronchodilatatoren: Diese Medikamente helfen, die Atemwege zu erweitern und das Atmen zu erleichtern.
- Antivirale Medikamente: Da EHV-5 oft mit MPF in Verbindung steht, können antivirale Medikamente wie Aciclovir eingesetzt werden, obwohl deren Wirksamkeit unterschiedlich sein kann.
- Antibiotika: Diese können notwendig sein, um Sekundärinfektionen zu behandeln, die häufig bei MPF auftreten.
Prävention
Vorbeugende Maßnahmen können das Risiko einer MPF-Erkrankung reduzieren:
- Hygiene: Strikte Hygienepraktiken und Quarantäne für neue oder kranke Pferde helfen, die Verbreitung von EHV-5 zu verhindern.
- Stressreduktion: Vermeidung von Stresssituationen, die das Immunsystem schwächen und eine Reaktivierung von EHV-5 begünstigen können.
- Regelmäßige Gesundheitschecks: Früherkennung und sofortige tierärztliche Behandlung bei ersten Anzeichen von Atemwegssymptomen.
Überlebenschancen
Die Prognose für Pferde mit MPF ist in der Regel schlecht, da die Krankheit fortschreitend ist und die Lungenfunktion erheblich beeinträchtigt. Laut einer Studie überlebten 41% der betroffenen Pferde nicht während des Krankenhausaufenthalts, und viele weitere starben innerhalb weniger Monate nach der Diagnose (DVM 360) (Mad Barn USA).
Aktuelle Studien:
Eine kürzlich veröffentlichte Studie untersuchte 46 Fälle von MPF und fand heraus, dass die Überlebenschancen insgesamt gering sind. Ein Teil der Forschung konzentriert sich darauf, die genauen Mechanismen der Krankheit besser zu verstehen und effektivere Behandlungsstrategien zu entwickeln (The Horse) (DVM 360).
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