Magenlähmung bei Pferden

Magenlähmung bei Pferden

Einführung in die Magenlähmung bei Pferden

Die Gesundheit unserer Pferde ist uns allen wichtig. Ein Zustand, der besondere Aufmerksamkeit erfordert, ist die Magenlähmung, die bei Pferden auftreten kann. Magenlähmung, oder Gastroparese, ist eine ernste Erkrankung, die den Magen-Darm-Trakt eines Pferdes betrifft. Es handelt sich dabei um eine Störung der Magenmotilität, also der Fähigkeit des Magens, seinen Inhalt effektiv zu bewegen und zu entleeren.

Definition und Überblick

Magenlähmung bei Pferden ist definiert als eine verlangsamte oder vollständig gestoppte Magenbewegung. Dieser Zustand verhindert, dass der Mageninhalt in den Dünndarm übergeht, was zu einer Ansammlung von Futter und Flüssigkeiten im Magen führt. Es ist ein Zustand, der nicht nur Unbehagen und Schmerzen verursacht, sondern auch zu weiteren Komplikationen wie Koliken, Futterverweigerung und sogar schwerwiegenden systemischen Infektionen führen kann.

Die Ursachen für eine Magenlähmung können vielfältig sein. Sie reichen von einfachen Managementfehlern in der Fütterung über Stress bis hin zu komplexeren Gesundheitszuständen wie Infektionen oder neurologischen Störungen. Ein tiefgreifendes Verständnis der Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten ist entscheidend, um die Gesundheit und das Wohlergehen unserer Pferde zu gewährleisten.

In den folgenden Abschnitten werden wir die verschiedenen Aspekte der Magenlähmung bei Pferden genauer betrachten, von den ersten Anzeichen, über diagnostische Schritte, bis hin zu den verschiedenen Behandlungsoptionen und vorbeugenden Maßnahmen. Unser Ziel ist es, Pferdebesitzern und Pflegern das notwendige Wissen an die Hand zu geben, um dieses komplexe Gesundheitsproblem zu verstehen und effektiv anzugehen.

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Ursachen der Magenlähmung bei Pferden

Die Gesundheit des Pferdemagens ist ein Spiegelbild des sorgfältigen Managements und Verständnisses seiner Bedürfnisse. Die Ursachen für eine Magenlähmung bei Pferden sind vielschichtig und können oft auf eine Mischung aus Faktoren zurückgeführt werden. Im Folgenden werden die häufigsten Auslöser und Risikofaktoren, die zu diesem Zustand führen können, detailliert erörtert.

Häufige Auslöser

  1. Fütterungsfehler: Eine der häufigsten Ursachen für Magenlähmung bei Pferden ist eine unangemessene Fütterung. Große Mengen an Kraftfutter, eine plötzliche Änderung in der Diät oder unregelmäßige Fütterungszeiten können die Magenmotilität beeinträchtigen.
  2. Stress: Pferde sind Fluchttiere, und Stress kann ihre Verdauung erheblich beeinflussen. Transport, Wettkampf, Stallwechsel oder Herdenmanagementänderungen können Stress verursachen, der zu einer Magenlähmung führen kann.
  3. Medikamente: Bestimmte Medikamente, insbesondere Schmerzmittel wie nichtsteroidale Entzündungshemmer (NSAIDs), können die Magenmotilität beeinträchtigen und zu einer Magenlähmung führen.
  4. Erkrankungen: Systemische Erkrankungen, wie Infektionen oder Entzündungen, neurologische Störungen oder Stoffwechselkrankheiten, können ebenfalls eine Magenlähmung verursachen.
  5. Anästhesie: Postoperative Komplikationen können nach chirurgischen Eingriffen unter Vollnarkose auftreten und die Magenfunktion beeinträchtigen.

Risikofaktoren

  1. Alter: Ältere Pferde können aufgrund von altersbedingten Veränderungen im Verdauungssystem anfälliger für Magenlähmung sein.
  2. Vorerkrankungen: Pferde mit Vorgeschichte von Verdauungsstörungen oder anderen chronischen Gesundheitsproblemen haben ein höheres Risiko für die Entwicklung einer Magenlähmung.
  3. Managementpraktiken: Eine unzureichende Wasseraufnahme, mangelnde Bewegung und Isolation von Herdenmitgliedern können Risikofaktoren darstellen.
  4. Ernährungszustand: Über- oder Unterernährung kann das Risiko einer Magenlähmung beeinflussen, da der Körperzustand eng mit der Gesundheit des Verdauungssystems verbunden ist.

Durch das Verständnis dieser Auslöser und Risikofaktoren können Pferdebesitzer und Pfleger gezielte Maßnahmen ergreifen, um das Risiko einer Magenlähmung zu minimieren und so die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Pferde zu fördern. Im nächsten Abschnitt werden wir uns damit beschäftigen, wie man die Symptome einer beginnenden Magenlähmung erkennt und welche diagnostischen Schritte unternommen werden sollten.

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Verbindung zwischen Ernährung und Magenlähmung

Eine ausgewogene Ernährung ist für die Aufrechterhaltung der Gesundheit jedes Pferdes unerlässlich. Bei der Magenlähmung kommt der Ernährung eine besondere Bedeutung zu, denn das, was Pferde fressen, wie sie es fressen und wann sie es fressen, spielt eine zentrale Rolle bei der Entstehung und Prävention dieser Erkrankung.

Ernährungsbedingte Ursachen

  1. Zusammensetzung des Futters: Eine Diät, die reich an leicht fermentierbaren Kohlenhydraten ist, wie sie in großen Mengen an Kraftfutter vorkommt, kann die Magensäureproduktion erhöhen und die Magenmotilität stören.
  2. Fütterungsmuster: Pferde sind von Natur aus Dauerfresser. Lange Pausen zwischen den Mahlzeiten können zu einer Ansäuerung des Magens führen, was die Motilität beeinträchtigt und zu einer Magenlähmung führen kann.
  3. Futterqualität: Schlechte Heuqualität oder verschimmeltes Futter kann Verdauungsstörungen verursachen, die bis zur Magenlähmung führen können.

Ernährung und Prävention

Die Prävention von Magenlähmung beginnt mit einem gut durchdachten Ernährungsplan:

Alles über Magenlähmung bei Pferden: Definition, Symptome und erste Schritte für Pferdebesitzer
  1. Häufige, kleine Mahlzeiten: Indem Pferde mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt erhalten, wird die Magenmotilität gefördert und das Risiko von Magenlähmung reduziert.
  2. Hochwertiges Raufutter: Eine ausreichende Zufuhr von hochwertigem Raufutter unterstützt die natürliche Verdauungsfunktion und verhindert, dass der Magen leer und sauer wird.
  3. Bewegung und Fressverhalten: Regelmäßige Bewegung und das Anbieten von Futter in einer Weise, die natürliches Weideverhalten nachahmt, kann die Gesundheit des Verdauungstraktes unterstützen.
  4. Wasseraufnahme: Die Förderung einer guten Wasseraufnahme ist entscheidend für die Verdauung und kann dazu beitragen, das Risiko einer Magenlähmung zu verringern.

Durch die Betonung der Verbindung zwischen Ernährung und Verdauungsgesundheit können Pferdehalter proaktiv Maßnahmen ergreifen, um das Wohlbefinden ihrer Tiere zu sichern. Die folgenden Abschnitte werden sich mit den spezifischen Symptomen befassen, die bei einer Magenlähmung auftreten können, und wie diese zu interpretieren sind.

Symptome und Diagnose

Die frühzeitige Erkennung von Magenlähmung kann entscheidend sein, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden und eine schnelle Genesung des Pferdes zu ermöglichen. Kenntnisse über die Warnzeichen sind daher für jeden Pferdebesitzer von unschätzbarem Wert.

Früherkennung von Warnzeichen

  1. Verhaltensänderungen: Ein Pferd, das normalerweise gierig frisst, aber plötzlich Desinteresse am Futter zeigt, könnte Anzeichen einer beginnenden Magenlähmung aufweisen.
  2. Koliksymptome: Anzeichen von Unbehagen wie Scharren, Wälzen oder wiederholtes Hinlegen können auf eine Magenlähmung hindeuten, insbesondere wenn sie nach dem Fressen auftreten.
  3. Verminderter Kotabsatz: Eine Veränderung in der Häufigkeit oder Konsistenz des Kots kann ein frühes Anzeichen für eine Magenlähmung sein.
  4. Aufgeblähter Bauch: Eine sichtbare Vergrößerung des Bauches oder eine feststellbare Spannung kann auf eine Ansammlung von Futter und Gasen im Magen hinweisen.
  5. Veränderungen im Maul: Übermäßiges Speicheln oder das Auswerfen von unverdautem Futter aus dem Maul können ebenfalls auf eine Störung der Magenfunktion hindeuten.

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Diagnostische Schritte

Bei Verdacht auf Magenlähmung sind umgehende diagnostische Schritte notwendig:

  1. Klinische Untersuchung: Der Tierarzt wird das Pferd gründlich untersuchen, inklusive Abtasten des Bauches und Überprüfen der Vitalzeichen.
  2. Bluttests: Blutuntersuchungen können helfen, andere mögliche Ursachen für die Symptome auszuschließen und den allgemeinen Gesundheitszustand des Pferdes zu beurteilen.
  3. Ultraschalluntersuchung: Ein Ultraschall kann Aufschluss über die Aktivität und Struktur des Magens und anderer Teile des Verdauungstraktes geben.
  4. Gastroskopie: Bei dieser Untersuchung wird ein Endoskop verwendet, um den Magen direkt zu inspizieren und zu bewerten, ob Futteransammlungen oder andere Anomalien vorliegen.

Die frühzeitige Identifizierung und Diagnose sind wesentlich, um eine effektive Behandlung einzuleiten und die Prognose zu verbessern. Im nächsten Abschnitt werden wir die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten erkunden, die für Pferde mit Magenlähmung zur Verfügung stehen.

Diagnostische Verfahren und Untersuchungen

Nachdem die ersten Warnzeichen erkannt wurden, ist eine umfassende Diagnose entscheidend, um die beste Behandlung für ein Pferd mit Magenlähmung zu bestimmen. Die folgenden diagnostischen Verfahren und Untersuchungen sind üblich, um eine genaue Diagnose zu stellen.

Klinische Beurteilung

  1. Vollständige Anamnese: Der Tierarzt wird eine umfassende Anamnese durchführen, um mögliche Ursachen basierend auf der Ernährung, dem Management und der Vorgeschichte des Pferdes zu identifizieren.
  2. Physikalische Untersuchung: Eine gründliche körperliche Untersuchung, einschließlich der Überprüfung der Herzfrequenz, Atmung und Körpertemperatur sowie der Palpation des Abdomens, kann Hinweise auf eine Magenlähmung liefern.

Labortests

  1. Blutbild und Biochemie: Diese Tests können entzündliche Prozesse, Dehydratation, Elektrolytstörungen und andere Störungen aufdecken, die mit Magenlähmung einhergehen können.
  2. Kotuntersuchung: Hierdurch kann der Tierarzt Parasiten oder Verdauungsstörungen erkennen, die ebenfalls zu Symptomen führen können, die denen einer Magenlähmung ähneln.

Bildgebende Verfahren

  1. Ultraschall: Ultraschalluntersuchungen können helfen, die Bewegung des Magens zu beurteilen und physische Blockaden oder andere Anomalien im Verdauungstrakt zu identifizieren.
  2. Gastroskopie: Dies ist eine Schlüsseluntersuchung, bei der ein langes, flexibles Rohr mit einer Kamera (Endoskop) in den Magen eingeführt wird, um die Magenwand und den Inhalt direkt zu inspizieren.

Spezielle Tests

  1. Magensaftanalyse: In einigen Fällen kann es hilfreich sein, den Magensaft auf pH-Wert, Bakterien oder das Vorhandensein von bestimmten Enzymen zu untersuchen.
  2. Motilitätstests: Spezielle Tests zur Bewertung der Magenmotilität können durchgeführt werden, sind jedoch in der Veterinärpraxis weniger verbreitet.

Die Ergebnisse dieser Untersuchungen bieten einen umfassenden Überblick über den Gesundheitszustand des Pferdes und sind entscheidend für die Festlegung eines geeigneten Behandlungsplans. Mit den richtigen diagnostischen Informationen kann eine effektive Therapie eingeleitet werden, um das Pferd auf dem Weg der Genesung zu unterstützen.

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Behandlungsmöglichkeiten

Konventionelle medizinische Ansätze

Wenn ein Pferd mit Magenlähmung diagnostiziert wird, ist eine schnelle und wirksame Behandlung entscheidend. Die konventionelle Medizin bietet verschiedene Therapieansätze, die je nach Schweregrad der Symptome und der zugrundeliegenden Ursachen angewandt werden.

  1. Medikamentöse Therapie
    • Prokinetika: Medikamente, die die Motilität des Magen-Darm-Trakts anregen, können verschrieben werden, um die Bewegung des Mageninhalts zu verbessern.
    • Antazida: Um die Magenschleimhaut zu schützen und die Wirkung von Magensäure zu neutralisieren, können Antazida eingesetzt werden.
    • Schmerzmanagement: NSAIDs können mit Vorsicht verwendet werden, um Schmerzen zu lindern, allerdings unter strenger Überwachung aufgrund ihres Potenzials, Magenprobleme zu verschärfen.
  2. Flüssigkeitstherapie
    • Eine intravenöse oder subkutane Flüssigkeitstherapie kann erforderlich sein, um die Hydratation zu verbessern und die Elektrolytbalance wiederherzustellen, insbesondere wenn das Pferd nicht trinken kann oder will.
  3. Ernährungsmanagement
    • Die Fütterung wird oft vorübergehend eingestellt, um dem Magen die Möglichkeit zu geben, sich zu entleeren.
    • Nach einer Nüchternperiode wird eine schrittweise Wiederaufnahme mit leicht verdaulichem Futter und erhöhten Raufuttermengen empfohlen, um den Magen nicht zu überlasten.
  4. Chirurgische Interventionen
    • In schweren Fällen, bei denen es zu einer vollständigen Blockade kommt oder wenn das Risiko einer Magenruptur besteht, kann eine chirurgische Intervention notwendig sein, um das Problem zu beheben.
  5. Unterstützende Pflege
    • Ruhe und Stressverminderung sind wichtige Aspekte der Behandlung, da Stress die Erkrankung verschlimmern kann.
    • Regelmäßige Überwachung durch den Tierarzt ist notwendig, um den Behandlungsfortschritt zu beurteilen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen.

Die Wahl der Behandlungsmethode hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Schwere der Symptome, der allgemeinen Gesundheit des Pferdes und der Ursache der Magenlähmung. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Pferdebesitzern und Tierärzten ist entscheidend, um den besten Behandlungsplan zu erstellen und anzupassen.

Chirurgische Interventionen bei Magenlähmung

In kritischen Fällen, in denen konservative Behandlungen nicht ausreichen, kann ein chirurgischer Eingriff die letzte und entscheidende Option sein, um das Leben des Pferdes zu retten.

  1. Entlastung des Mageninhalts
    • Eine akute Ansammlung von Gasen und Nahrungsmitteln im Magen kann zu einem erhöhten Druck führen, der eine sofortige Entlastung erforderlich macht. Eine Magensonde kann eingesetzt werden, um Inhalte zu entfernen und den Druck zu verringern.
  2. Explorative Laparotomie
    • Eine explorative Bauchoperation ermöglicht es dem Chirurgen, den Verdauungstrakt zu inspizieren und physische Ursachen für die Magenlähmung zu identifizieren und zu beheben.
  3. Entfernung von Fremdkörpern oder Behebung von Verstopfungen
    • Während der Operation können Fremdkörper oder Verstopfungen, die die normale Magenfunktion behindern, entfernt werden.
  4. Reparatur von Hernien oder anderen Anomalien
    • Hernien oder andere strukturelle Anomalien, die zur Magenlähmung beitragen, können chirurgisch korrigiert werden.
  5. Gastropexie
    • In einigen Fällen kann es notwendig sein, den Magen chirurgisch zu fixieren, um eine Verdrehung oder Verlagerung zu verhindern.
  6. Nachsorge
    • Postoperative Pflege ist entscheidend für eine erfolgreiche Erholung. Dies umfasst Schmerzmanagement, Antibiotika zur Verhinderung von Infektionen und sorgfältige Überwachung der Erholung.

Chirurgische Eingriffe bergen immer Risiken, insbesondere bei großen Tieren wie Pferden, bei denen die Erholung von der Anästhesie eigene Herausforderungen mit sich bringt. Daher wird die Entscheidung für eine Operation sorgfältig getroffen, basierend auf einer genauen Diagnose und der Abwägung aller anderen Optionen.

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Alternative Therapien und Managementstrategien

Neben den konventionellen Behandlungsmethoden können alternative Therapien und Managementstrategien ergänzend eingesetzt werden, um das Wohlbefinden des Pferdes zu unterstützen und die Heilung zu fördern.

  1. Ernährungsmanagement
    • Überarbeitung der Fütterungsroutine, um kleine, häufige Mahlzeiten zu ermöglichen, die den Magen nicht überlasten.
    • Einbeziehung von Puffersubstanzen wie Leinsamen oder speziellen Ergänzungsfuttermitteln, die helfen können, die Magensäure zu regulieren.
  2. Naturheilkundliche Ansätze
    • Kräuter wie Kamille oder Ingwer werden manchmal verwendet, um Verdauungsbeschwerden zu lindern und die Magenfunktion zu unterstützen.
    • Probiotika können eingesetzt werden, um die Darmflora zu stabilisieren und die Verdauung zu fördern.
  3. Akupunktur
    • Akupunktur kann zur Linderung von Schmerzen und zur Verbesserung der Verdauungsmotilität bei Pferden angewandt werden.
  4. Osteopathie und Chiropraktik
    • Manuelle Therapieformen können helfen, Spannungen im Körper zu lösen und die Gesamtfunktion des Verdauungssystems zu verbessern.
  5. Stressmanagement
    • Eine ruhige, konsistente Umgebung schaffen, um Stress zu minimieren, der die Verdauung beeinträchtigen kann.
    • Regelmäßige Bewegung und Weidegang fördern nicht nur die Verdauung, sondern helfen auch, Stress abzubauen.
  6. Management von Haltungsbedingungen
    • Optimierung der Stallbedingungen, um natürliche Fressgewohnheiten und ausreichende Bewegung zu fördern.
    • Überwachung der Trinkwasseraufnahme, um sicherzustellen, dass das Pferd hydriert bleibt, was für die Verdauungsgesundheit entscheidend ist.

Es ist wichtig zu beachten, dass alternative Therapien und Managementstrategien am besten in Absprache mit einem qualifizierten Tierarzt und/oder einem Fachmann für Pferdetherapien angewendet werden sollten. Sie sollten als Teil eines ganzheitlichen Ansatzes betrachtet werden, der die individuellen Bedürfnisse jedes Pferdes berücksichtigt.

Ernährung und Management

Futtermanagement zur Prävention

Ein durchdachtes Futtermanagement ist die Grundlage für die Gesunderhaltung des Verdauungssystems eines Pferdes und die Prävention von Magenlähmung. Die folgenden Praktiken sind dabei besonders empfehlenswert:

  1. Kleine, häufige Mahlzeiten: Pferde haben einen kleinen Magen, der für kontinuierliche Nahrungsaufnahme in kleinen Mengen ausgelegt ist. Mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt können das Risiko einer Überlastung des Magens reduzieren und die Magen-Darm-Motilität fördern.
  2. Hochwertiges Raufutter: Eine ausreichende Menge an qualitativem Raufutter sollte den Großteil der Ernährung ausmachen. Dies unterstützt nicht nur die Beschäftigung und das Wohlbefinden des Pferdes, sondern fördert auch die Speichelproduktion, die eine Pufferwirkung auf die Magensäure hat.
  3. Vermeidung großer Kraftfuttermengen: Zu viel Getreide oder konzentriertes Kraftfutter kann zu einer Überproduktion von Magensäure führen. Wenn Kraftfutter notwendig ist, sollte es in kleinen Portionen gegeben werden, um die Säureproduktion zu minimieren.
  4. Regelmäßiger Weidegang: Weidegang erlaubt nicht nur eine natürliche Futteraufnahme, sondern fördert auch die Bewegung, was beides die Verdauungsgesundheit unterstützt.
  5. Konstante Fütterungszeiten: Regelmäßigkeit hilft, die Magen-Darm-Funktion zu normalisieren. Es ist wichtig, feste Zeiten für die Fütterung einzuhalten, um die Verdauungsrhythmen des Pferdes zu unterstützen.
  6. Ausreichende Wasseraufnahme: Wasser spielt eine essentielle Rolle in der Verdauung. Sichergestellt werden sollte, dass Pferde zu jeder Zeit Zugang zu frischem, sauberem Trinkwasser haben.
  7. Überwachung bei Futterumstellungen: Jegliche Änderungen in der Diät sollten langsam und schrittweise erfolgen, um das Verdauungssystem nicht zu schockieren.
  8. Zugang zu Salz und Mineralien: Lecksteine oder ergänzende Mineralien können helfen, das natürliche Fressverhalten zu fördern und den Elektrolythaushalt aufrechtzuerhalten.

Durch die Implementierung dieser Futtermanagement-Strategien können Pferdebesitzer das Risiko einer Magenlähmung signifikant verringern. Eine präventive Herangehensweise an die Ernährung ist nicht nur für die Verdauungsgesundheit von Bedeutung, sondern unterstützt das allgemeine Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit des Pferdes.


Ein gut balanciertes Nährstoffprofil ist unerlässlich für die Aufrechterhaltung der Gesundheit und Prävention von Magenlähmung bei Pferden. Im Folgenden finden Sie einen Abschnitt über wichtige Nährstoffe und Ergänzungsmittel:

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  • Ist das Pferd auf Medikamente angewiesen, die sich reizend auf die Magenschleimhaut auswirken, kann der hochkonzentrierte Kräutersaft zusätzlich als Ergänzung zum Pferdefutter verabreicht werden.

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Wichtige Nährstoffe und Ergänzungsmittel

Um die Gesundheit des Verdauungssystems von Pferden zu unterstützen und das Risiko von Magenlähmung zu verringern, ist eine ausgewogene Zufuhr von Nährstoffen und gegebenenfalls die Verwendung von Ergänzungsmitteln wichtig.

  1. Faserstoffe: Hochwertiges Raufutter wie Heu oder Silage liefert die notwendigen Ballaststoffe, die für eine normale Darmmotilität sorgen und als Puffer für Magensäuren dienen.
  2. Proteine: Eine angemessene Proteinzufuhr ist wichtig, aber ein Überschuss sollte vermieden werden, da dieser zu einer zusätzlichen Belastung des Magen-Darm-Traktes führen kann.
  3. Fette: Fette sind eine gute Energiequelle und weniger belastend für den Magen als große Mengen an Kohlenhydraten. Pflanzliche Öle können als Energieergänzung in die Diät integriert werden.
  4. Vitamine und Mineralstoffe: Eine ausgewogene Zufuhr von Vitaminen und Mineralstoffen ist entscheidend. Ergänzungsmittel können notwendig sein, um Mängel zu vermeiden, insbesondere bei Vitaminen wie E und B-Komplex sowie Mineralstoffen wie Selen und Zink.
  5. Elektrolyte: Bei starker Beanspruchung oder Schwitzen können Elektrolyt-Ergänzungsmittel notwendig sein, um den Elektrolythaushalt auszugleichen und die Verdauungsfunktion zu unterstützen.
  6. Magen-Darm-Unterstützung: Produkte, die speziell dafür entwickelt wurden, die Magengesundheit zu unterstützen, wie Präbiotika, Probiotika und Verdauungsenzyme, können das Gleichgewicht der Darmflora fördern und die Verdauung verbessern.
  7. Puffernde Ergänzungen: Leinsamen, Algenkalk oder spezielle Ergänzungsmittel können helfen, die Magensäure zu neutralisieren und die Magenschleimhaut zu schützen.
  8. Antioxidantien: Antioxidantien wie Vitamin E und C sowie Selen können dabei helfen, oxidativen Stress zu reduzieren, der bei Verdauungsstörungen eine Rolle spielen kann.

Es ist wichtig, jedes Ergänzungsmittel sorgfältig auszuwählen und die Dosierung entsprechend den Bedürfnissen des einzelnen Pferdes anzupassen. Übermäßige oder unangemessene Supplementierung kann die Gesundheit beeinträchtigen und sollte daher unter Anleitung eines qualifizierten Tierernährungsberaters oder Tierarztes erfolgen.

Studien und Forschung

Die klinischen und pathologischen Merkmale der Magenlähmung bei Pferden

Die Studie, die in der Equine Veterinary Education veröffentlicht wurde, hat sich mit zwölf Fällen von Magenlähmung bei Pferden befasst, die in einer tierärztlichen Klinik behandelt wurden. Diese Fälle wurden herausgegriffen, weil sie ohne eine klare auslösende Ursache aufgetreten sind, was sowohl für Tierärzte als auch für Pferdebesitzer von besonderem Interesse ist, da es die Diagnose und Behandlung erheblich erschwert.

Wesentliche Erkenntnisse der Studie:

  • Klinische Präsentation: Die Pferde zeigten typische Symptome einer Magenlähmung, wie verminderter Appetit, Anzeichen von Koliken und ein aufgetriebener Bauch.
  • Diagnoseverfahren: Die Diagnose wurde durch eine Kombination von Methoden gestellt, darunter Ultraschall, Gastroskopie und explorative Chirurgie. In einigen Fällen wurde die Diagnose erst post mortem bestätigt.
  • Behandlungserfolg: Von den zwölf untersuchten Fällen konnten fünf Pferde erfolgreich behandelt werden. Die anderen sieben Fälle endeten in Euthanasie, drei davon während einer chirurgischen Untersuchung und zwei aufgrund von Komplikationen, die eine weitere Behandlung aussichtslos machten.
  • Therapieansätze: Die Studie zeigte, dass die Behandlungen variierten, einschließlich der Verwaltung von Flüssigkeiten zur Unterstützung der Hydratation, Schmerzmitteln zur Linderung von Koliksymptomen und in einigen Fällen chirurgischen Eingriffen zur Entlastung des Mageninhalts.
  • Prognose: Die Prognose für Pferde mit Magenlähmung scheint insgesamt vorsichtig zu sein, insbesondere in Fällen, bei denen keine klare Ursache gefunden werden kann und die Erkrankung fortgeschritten ist.

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Neue Einblicke:

Die Studie hat bestätigt, dass Magenlähmung ohne offensichtliche Ursache eine besondere Herausforderung darstellt. Sie unterstreicht die Notwendigkeit einer schnellen und genauen Diagnostik sowie einer individuell angepassten Behandlung. Zudem wurde deutlich, dass ein besseres Verständnis der Krankheitsmechanismen erforderlich ist, um effektivere Behandlungsstrategien zu entwickeln.

Fazit:

Diese Studie trägt dazu bei, das Wissen über die Magenlähmung bei Pferden ohne erkennbare auslösende Ursache zu erweitern. Es zeigt, dass eine frühzeitige und genaue Diagnostik entscheidend ist und dass die Behandlungsmöglichkeiten vielfältig sind, aber auch, dass die Prognose unsicher bleiben kann.

Für eine eingehende Betrachtung der Studie können Sie den vollständigen Artikel unter folgendem Link einsehen: Die klinischen und pathologischen Merkmale der Magenlähmung bei Pferden​.


Studienbericht: Seltene aber ernste Magenlähmung bei Pferden

In einer Studie wurden zwölf Fälle von Magenlähmung bei Pferden genauer betrachtet, die zwischen 1,4% der wegen Kolik hospitalisierten Pferde ausmachten. Diese Studie ist besonders aufschlussreich, da sie eine Erkrankung beleuchtet, die in der tierärztlichen Praxis nicht alltäglich ist und dadurch sowohl diagnostische als auch therapeutische Herausforderungen mit sich bringt.

Haupterkenntnisse der Studie:

  • Inzidenzrate: Die Magenlähmung stellt mit 1,4% eine seltene Diagnose unter den wegen Kolik behandelten Pferden dar.
  • Diagnosemethoden: Die Diagnose wurde mittels Ultraschall, Gastroskopie, explorativer Laparotomie und in einigen Fällen durch Obduktion gestellt.
  • Behandlung und Prognose: Fünf der zwölf Pferde konnten erfolgreich behandelt werden, während fünf weitere aufgrund der Schwere ihrer Erkrankung euthanasiert werden mussten. Die Entscheidungen zur Euthanasie wurden teilweise während der Operation oder aufgrund von sich entwickelnden Komplikationen getroffen.

Was wir lernen können:

Diese Untersuchung hebt die Bedeutung einer gründlichen Diagnostik und frühzeitigen Intervention hervor. Das breite Spektrum der diagnostischen Maßnahmen, von bildgebenden Verfahren bis hin zu chirurgischen Eingriffen, unterstreicht die Komplexität der Erkrankung und die Notwendigkeit einer individuell angepassten Behandlungsstrategie. Die Studie zeigt auch, dass trotz der Verfügbarkeit moderner diagnostischer Mittel und therapeutischer Ansätze die Prognose für Pferde mit Magenlähmung oft unsicher bleibt.

Ausblick:

Die Studie wirft Licht auf die Notwendigkeit weiterer Forschung in diesem Bereich, um bessere präventive Maßnahmen und Behandlungsmethoden für Magenlähmung zu entwickeln. Insbesondere die geringe Anzahl erfolgreicher Behandlungen zeigt, dass hier ein großes Potenzial für Verbesserungen besteht. Die Ergebnisse dienen als wichtiger Leitfaden für Tierärzte und Pferdebesitzer, um die Anzeichen dieser schweren Erkrankung frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu handeln.

Zur Studie: Klinische und pathologische Merkmale der Magenlähmung


Studie: Vergleich von isolierten und begleitenden Magenlähmungen bei Pferden: Risiken, Behandlung und Prognose

Die Studie mit dem Titel „Clinical presentation and outcome of gastric impactions with or without concurrent intestinal lesions in horses“ untersuchte retrospektiv die klinischen, labor- und ultraschallbasierten Befunde sowie die kurz- und langfristigen Überlebensraten von Pferden mit Magenlähmung (Gastric Impactions, GI). Es wurden Fälle analysiert, die entweder als isolierte Magenlähmungen (Lone GI, LGI) auftraten oder in Verbindung mit anderen Darmverletzungen (Concurrent GI, CGI) standen. Die Studie umfasste 71 Pferde aus zwei Überweisungskrankenhäusern im Zeitraum von 2007 bis 2022.

Hauptergebnisse der Studie:

  • Von den 71 Pferden hatten 27 eine LGI und 44 eine CGI. Dabei waren Läsionen des Dickdarms (32/44) häufiger als des Dünndarms (12/44).
  • CGI lösten sich langsamer auf als LGI (Median für LGI war 2 Tage, für CGI 4 Tage), was den anekdotischen Berichten widerspricht, dass CGI schneller aufgelöst werden mit einer besseren Prognose.
  • Die kurzfristigen (LGI 63%, CGI 59%) und langfristigen Überlebensraten (LGI durchschnittlich 3,5 Jahre, CGI 2,3 Jahre) waren nicht signifikant unterschiedlich.
  • Allerdings war das Risiko für eine Magenruptur bei LGI höher (29,6% bei LGI gegenüber 11,4% bei CGI).
  • Pferde mit LGI benötigten 8,7-mal häufiger langfristige diätetische Veränderungen im Vergleich zu CGI (72,7% bei LGI gegenüber 25% bei CGI).
  • Magenlähmungen traten bei 21,7% der betroffenen Pferde erneut auf.

Schlussfolgerungen der Studie:

Die Studie kam zu dem Schluss, dass sowohl LGI als auch CGI ähnliche klinische Präsentationen und vergleichbare Prognosen aufweisen, allerdings mit einer höheren Tendenz für LGI, eine Magenruptur zu erleben. Langfristige Ernährungsumstellungen sind oft notwendig für Pferde mit LGI.

Diese Ergebnisse sind besonders wichtig für Tierärzte und Pferdebesitzer, da sie darauf hinweisen, dass bei der Behandlung von Magenlähmungen eine individuelle Betrachtung notwendig ist und dass besondere Vorsicht bei LGI geboten ist wegen des höheren Risikos für Komplikationen wie Magenrupturen.

Für weitere Details und ein tieferes Verständnis der Studie können Sie den vollständigen Artikel auf PubMed einsehen: Clinical presentation and outcome of gastric impactions with or without concurrent intestinal lesions in horses​.


Gastrojejunostomie: Ein chirurgischer Ansatz zur Behandlung von Magenentleerungsstörungen bei erwachsenen Pferden


In der Studie wurden vier erwachsene Pferde mit Symptomen von moderaten Bauchschmerzen und Appetitlosigkeit untersucht, die eine verzögerte Magenentleerung und Magenlähmung aufwiesen, die auf eine Pyloroduodenalobstruktion (in drei Fällen) oder Duodenitis (in einem Fall) zurückgeführt wurden. Um diese Magenausgangsstörungen zu behandeln, wurde bei allen vier Pferden eine Gastrojejunostomie durchgeführt, eine chirurgische Methode, bei der der Magen seitlich mit dem Jejunum (einem Teil des Dünndarms) verbunden wird. Diese Operation wurde mit einer Stapler-Technik ausgeführt.

Die Ergebnisse der Behandlung waren wie folgt:

  • Zwei der Pferde konnten zu ihrer normalen Arbeit zurückkehren und überlebten mehr als drei Jahre.
  • Ein Pferd musste sechs Monate nach der Operation aufgrund von wiederkehrenden Bauchschmerzen eingeschläfert werden.
  • Ein weiteres Pferd wurde fünf Monate nach der Operation tot aufgefunden, nachdem es ohne Aufsicht gefohlt hatte.

Diese Studie zeigt die potenzielle Wirksamkeit und die Herausforderungen der Gastrojejunostomie als Behandlungsoption für Magenausgangsstörungen bei Pferden. Es gibt Hinweise darauf, dass diese Behandlungsmethode für einige Pferde eine dauerhafte Lösung bieten kann, während sie bei anderen zu weiteren Komplikationen führen kann. Die Langzeitüberlebensrate und die Lebensqualität nach einer solchen Operation sind wichtige Faktoren, die in zukünftigen Studien weiter untersucht werden sollten​​.

Hier geht´s zur Studie

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