Schweden geht neue Wege bei der Pferde-Entwurmung: Eine zehnjährige Studie unterstreicht den Erfolg bei der selektiven Entwurmung
Seit Jahrzehnten verlassen sich viele Länder auf routinemäßige Entwurmungen bei Pferden, wobei Schweden keine Ausnahme darstellt. Bei solchen Entwurmungen werden alle Pferde regelmäßig behandelt, ohne vorher den tatsächlichen Wurmbefall zu überprüfen. Doch mit wachsender Sorge um die zunehmende Resistenzen gegen Entwurmungsmittel (Anthelminthika) wurde ein Umdenken notwendig. Schweden hat daraufhin begonnen, seinen Ansatz zur Parasitenbekämpfung bei Pferden zu überdenken und zu modifizieren, mit beeindruckenden Ergebnissen, wie eine kürzlich durchgeführte Studie zeigt.
Der traditionelle Ansatz, die so genannte „strategische Entwurmung“, wurde durch einen selektiven Ansatz ersetzt. Anstatt alle Pferde routinemäßig zu entwurmen, werden Entscheidungen nun auf individuellen Kotanalysen basierend getroffen. Dieser Ansatz konzentriert sich darauf, nur jene Pferde zu behandeln, die einen hohen Grad an Wurmbefall aufweisen und somit die Weide kontaminieren könnten. Dies reduziert nicht nur den Einsatz von Entwurmungsmitteln, sondern verhindert auch die schnelle Entwicklung von Medikamentenresistenzen.
Das Nationale Veterinärinstitut in Uppsala hat diese neue Methode über ein Jahrzehnt, von 2008 bis 2017, hinweg untersucht. Das Forscherteam bestand aus Eva Osterman-Lind, Mia Holmberg und Giulio Grandi. Ihre Bemühungen konzentrierten sich auf Pferde in verschiedenen Reitanlagen im ganzen Land. Das Hauptziel dieses Programms war es, sowohl effektiv gegen Parasiten vorzugehen als auch das Tempo der Entstehung von Resistenzen zu drosseln.
Dank des selektiven Entwurmungsansatzes werden nicht mehr alle Pferde blindlings entwurmt. Stattdessen erhalten nur diejenigen Pferde, die tatsächlich eine signifikante Menge an Wurmeiern in ihrem Kot aufweisen, eine Behandlung. Es wurde festgestellt, dass diese Methode besonders effektiv bei der Reduzierung der Menge an infektiösen Strongylidenlarven in Weiden ist.
Ein weiterer bemerkenswerter Aspekt des Programms ist die Kommunikation zwischen den verschiedenen beteiligten Parteien. Tierärzte im Parasitologielabor des Instituts analysieren die Kotproben und geben darauf basierend spezifische Empfehlungen für die Behandlung und das Weidemanagement. Anschließend wertet ein Tierarzt, der mit der jeweiligen Reitanlage in Verbindung steht, diese Ratschläge aus und verschreibt die notwendigen Medikamente.
Die im Rahmen der Studie verwendeten Labormethoden wurden speziell zur Diagnose der häufigsten Darmparasiten bei Pferden entwickelt. Außerdem wurde darauf geachtet, dass die Kosten für diese Untersuchungen für Pferdebesitzer tragbar und akzeptabel bleiben.
Die umfassende Datenbank, die während des untersuchten Zeitraums erstellt wurde, zeigt, dass eine kleine Minderheit der Pferde für den Großteil des Wurmeierausstoßes verantwortlich ist. Dies folgt dem sogenannten „20/80-Prinzip“, bei dem 20 % der Pferde 80 % der Eier produzieren. Es stellt sich also heraus, dass weniger als die Hälfte der Pferde tatsächlich bei jeder Untersuchung entwurmt werden muss, was die Entstehung von Medikamentenresistenzen erheblich verlangsamt.
Ein interessanter Fund der Studie betrifft die Rolle von Neuankömmlingen in den Herden. Es wurde festgestellt, dass diese oft die Hauptquelle für den Eintrag von Parasiten in eine neue Umgebung sind. Dies hebt die Bedeutung der Behandlung und Überprüfung neuer Pferde hervor, bevor sie in eine bestehende Herde eingeführt werden.
Das Modell hat jedoch auch seine Grenzen. Es wurde eine besorgniserregende Anzahl von Pferden gefunden, die mit Strongylus vulgaris infiziert sind. Um diesem Parasiten entgegenzuwirken, empfiehlt das Institut in bestimmten Fällen immer noch unspezifische Entwurmungen. Es ist also entscheidend, die Situation ständig zu überwachen und bei Bedarf den Ansatz anzupassen.
Abschließend hat Schweden mit seinem selektiven Entwurmungsmodell einen mutigen Schritt in Richtung einer nachhaltigeren und verantwortungsbewussteren Parasitenbekämpfung bei Pferden gemacht. Diese Studie zeigt eindrücklich, dass weniger manchmal mehr ist, vor allem wenn es um den Einsatz von Medikamenten geht. Aber wie bei allen wissenschaftlichen Unternehmungen ist es wichtig, immer wachsam zu bleiben, die Daten regelmäßig zu überprüfen und den Ansatz bei Bedarf anzupassen.
Für diejenigen, die sich tiefer in die Materie einlesen möchten, steht die vollständige Studie unter dem angegebenen Link zur Verfügung. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich dieser Ansatz in den kommenden Jahren weiterentwickelt und ob andere Länder dem schwedischen Beispiel folgen werden.
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