Forschungsergebnisse der Ohio State University legen dar, dass Pferde in ihrer Bewegungsfreiheit genügend Raum benötigen, um ein harmonisches Miteinander zu gewährleisten und somit Verletzungen und Aggressionen zu vermeiden.

Es ist unumstritten, dass Freilauf für Pferde essenziell ist, da er nicht nur ihrer physischen, sondern auch ihrer psychischen Gesundheit zugutekommt. Während die Vorteile freier Bewegung bekannt sind, zeigt eine neue Untersuchung aus Ohio, dass Pferde jedoch eine Mindestgröße an Fläche benötigen, um den vollen Nutzen ziehen zu können. Ein Forschungsteam des Agricultural Technical Institutes der Ohio State University empfiehlt mindestens 342 Quadratmeter pro Pferd, um den Stress und aggressive Verhaltensweisen zu reduzieren.

Die Studienleiterin Dr. Jessica Suagee-Bedore betont, dass die Idee zur Studie von ihren Studenten kam, die nach der idealen Größe eines Sandpaddocks fragten. Nach Durchsicht der verfügbaren Literatur entschieden sie sich, ihre eigene Untersuchung zu starten.

Die Studie basiert auf 12 erwachsenen Pferden und untersucht die „Fluchtzone“ jedes einzelnen. Hierbei betrug der durchschnittliche Raum, den ein Pferd benötigt, um einem anderen auszuweichen, 10,4 Meter, was einer Fläche von 342 Quadratmetern entspricht.

In einem weiteren Experiment wurden die Pferde in unterschiedlich großen Koppeln gehalten und ihr Stresslevel analysiert. Dabei wurde festgestellt, dass Pferde in Koppeln mit 342 Quadratmetern signifikant weniger Stresshormone aufwiesen.

Dr. Suagee-Bedore betont, dass die Studie sich auf den Platzbedarf fokussierte, um Stress abzubauen, und nicht auf Nahrungsbedarf oder Weidepflege. Experten empfehlen jedoch 5.000 bis 8.000 Quadratmeter zur Nahrungsaufnahme und nachhaltigem Weidewachstum.

In der Realität ist es oft nicht machbar, derartig große Flächen bereitzustellen, besonders in den Wintermonaten. Richtlinien des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft empfehlen für bis zu zwei Pferde mindestens 150 Quadratmeter und zusätzlich 40 Quadratmeter für jedes weitere Pferd.

Während die von Dr. Suagee-Bedore festgestellte Fläche größer ist als die aktuellen Vorgaben, benötigt es noch weitere Untersuchungen, um dies zu bestätigen. Trotzdem bleibt die Schlussfolgerung klar: Mindestens 342 Quadratmeter pro Pferd reduzieren das Verletzungsrisiko.

Die Studienergebnisse wurden am 1. März 2021 im ‚Journal of Equine Veterinary Science‘ veröffentlicht und sind in englischer Sprache zugänglich.

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